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Kasba. ALGIER. 37. Route. 237

Das *Kasbaviertel (Pl. B C 2, 3), der bis auf die Straßen-
durchbrüche
der Rue Randon und Rue Marengo, sowie des Boul. de
la Victoire noch fast unversehrt erhaltene Hauptteil von Alt-Algier,
am Hügelabhange unter der Kasba, der alten Burg und späteren
Residenz der türkischen Herrscher, gewährt noch jetzt, obwohl
neuerdings, außer durch meist unbemittelte Mohammedaner ver-
schiedener
Rassen und Bekenntnisse (vgl. S. 178) und durch ein-
geborene
Juden, auch vielfach durch Malteser und Spanier der
niedersten Volksschichten bewohnt, ein überaus reizvolles morgen-
ländisches
Kulturbild. Nur einige wenige Gassen, mit kleinen
Moscheen, Kaffeehäusern und Läden, weisen bei Tage, besonders
Freitags und Sonntags, einen regeren Verkehr auf. Die vielfach
kaum 2m breiten Seitengassen, mit den auf schrägen Stützbalken oft
weit vorspringenden Obergeschossen und Erkern, die zahlreichen
Sackgassen und überwölbten halbdunkeln Durchgänge liegen in ge-
heimnisvollem
Schweigen da, die fast fensterlosen kahlen Mauern
und die stets geschlossenen, mit einer Hand (S. 83) verzierten Türen
verstärken noch den Eindruck der Unzugänglichkeit.

Die Hauptgeschäftsstraße der Kasba ist die Rue Randon
(Pl. C 2, 3; vgl. S. 236), besonders in ihrem lädenreichen südl. Teile
zwischen dem Marché de la Lyre (S. 230) und der Synagoge
(Pl. 24: C 2; Eintritt s. S. 230), einem Zentralbau mit gewaltiger
Mittelkuppel und drei Frauenemporen.

Die Rue de la Girafe und die Rue Caton, die beiden letzten
Seitengassen vor der Synagoge, führen zu der Rue Kléber
(Pl. C 2) hinauf, wo an der Kreuzung der Rue d’Anfreville und
Rue du Palmier, gegenüber einem arabischen Kaffeehause, die
kleine Moschee Sidi Mohammed ech-Chériff (Pl. 17: C 2) liegt.

Durch die Rue d’Anfreville wenden wir uns l. in die von der
Rue de la Lyre (S. 236) ausgehende lange Rue de la Porte-
Neuve
(Pl. C 2, 3), weiter, etwas unterhalb, in ihre Seitengassen
Rue des Dattes und Rue Médée und kehren dann durch die Rue de
la Mer-Rouge in den oberen Teil der Rue Kleber zurück. Weiter
durch die oben gen. Rue du Palmier und die Rue Annibal oder ihre
Seitengasse Rue Tombouctou in die lange Rue de la Kasba (Pl.
C 2), den steilen Treppenweg, welcher die Rue Bab el-Oued (S. 234)
mit den Kasbakasernen verbindet.

Auf dem kleinen Platz am oberen Ende der Kasbagasse, neben
dem Boulevard de la Victoire (Pl. B C 2), findet man oft
Märchenerzähler oder Gaukler mit ihrem andächtigen Publikum.

Wir wandern nun zunächst an der (r.) Prison civile (Pl. B C 2)
vorbei und über den Festungsgraben hinweg zu dem am Abhange
über dem Frais-Vallon (S. 244) hübsch gelegenen mohammedani-
schen
Friedhof, Cimetière d’el-Kettar (Pl. B 2).

Die Kasba (Pl. B 2; 130m), eine ursprünglich achteckige,
von großen Gärten umgebene Bautengruppe, im J. 1516 von Horuk